Brief Tom vom 10.07.2024

Lieber Tom,

 

ich bin ehrlich mit Dir: Mir fällt es schwer, einen Anfang für einen Brief zu finden, da wir uns überhaupt nicht kennen.

 

(...)

 

Ruth hat mich angeschrieben und mir eure Geschichte erzählt. Seitdem tauschen wir uns täglich aus, recherchieren, analysieren und arbeiten daran, dass euer Fall auch in den deutschen Medien endlich beachtet wird und keine falschen Informationen mehr verbreitet werden.

 

Gestern (03.07.2024) habe ich eine Facebook-Seite mit dem Titel „Unschuldig verurteilt? Mutmaßlicher Doppelmord auf der Azoreninsel Pico“ erstellt. Nach und nach werde ich die Seite jetzt mit Beiträgen füllen und hoffen, dass wir viele Menschen damit erreichen können. (Anmerkung Steffi 29.07.24: Mein Facebook-Account wurde gehackt und die Seite unwiederbringlich gelöscht, deshalb haben wir uns entschlossen, diese Webseite zu erstellen. Zu dem Zeitpunkt, als ich Tom den Brief geschrieben habe, war die Facebook-Seite allerdings noch online).

 

Gestern hat Ruth bei dem YouTuber „Bernie´s Nachtcafé“ angerufen und eure Geschichte zusammengefasst erzählt: „Bernie´s Nachtcafé“ ist die einzige Sendung auf You Tube, wo man als Zuschauer anrufen kann. Obwohl die Sendung erst um Mitternacht gestartet und es mitten in der Woche war, waren immer rund 600 Live-Zuschauer dabei. Das fand ich wahnsinnig! Den Mitschnitt des Live-Streams kann man im Anschluss auch noch anschauen. Und das haben bis jetzt schon fast 5.000 Menschen getan!

 

Viele Menschen fragen sich in den Kommentaren, wie es dazu kam, dass Du ein falsches Geständnis abgelegt hast. Und da ich auch einige Fragen habe, dachte ich, dass ich dir diesen Brief über Ruth zukommen lasse und deine Antworten – sofern du mir das erlaubst – auf eurer Facebook-Seite veröffentliche.

 

Ich glaube, dass es gut wäre, wenn die Menschen erfahren, wer Du bist. In der Zeitung werden unschöne Dinge behauptet und ich fände es wichtig, wenn wir dich und Ruth als Menschen darstellen können, mit Gedanken, Gefühlen, Ängsten und Hoffnungen.

Ich probiere, meine Fragen chronologisch zu stellen. Verzeih, wenn mir das nicht immer gelingen sollte.

 

Hallo Steffi,

 

Danke für dein Schreiben. Jedes kleine Lichtlein am Horizont tut mir gut, nach 22 Monaten Knast.

 

Deine Fragen der Reihe nach:

 

1. Kannst du ein bisschen etwas über dich erzählen? Wo kommst du her, was hast du gearbeitet, wie bist du nach Pico gekommen, wie hast du Ruth kennengelernt usw.?

 

1. Ich wurde 1962 im damaligen Jugoslawien (heute Bosnien) geboren. Die Eltern ließen sich scheiden, als ich 18 Monate alt war. Hatte 2 ältere Geschwister (Bruder und Schwester), zu welchen ich seit vielen Jahren keinen Kontakt habe, nachdem sie mich sowohl nach dem Tod meines Vaters, als auch später den meiner Mutter, um mein Erbe betrogen haben.

 

Ich war immer ein „braves“ Kind, bester in der Grundschule (bis 8.Klasse), einer der Besten auf dem Gymnasium, bester Student meines Jahrgangs auf der Uni (Tourismus in Dubrovnik). Leider, ohne richtige „Beziehungen“ (das Land war in den letzten Jahren kurz vor dem Zerfall und hochkorrupt).

 

Nur Saison-Jobs in Hotels an der Adria im Sommer, im Winter schlug man sich mit Gelegenheitsjobs durch.

1989 ging ich als Saisonarbeiter in die Schweiz (Davos). Dort lernte ich 1991 meine spätere portugiesische Frau kennen.

1992 gingen wir gemeinsam nach Deutschland, machten ab 1993 gemeinsamen Urlaub in Portugal, meistens bei Ihrer Familie.

1995 Heirat, 2001 die Scheidung.

 

Ich war mir nie für irgendeine Arbeit zu Schade: Kellner, Logentournat (Schweiz), Hausmeister, Platzwart, Gepäckträger, Doorman, Taxi- und Busfahrer.

Nebenbei viele Nebenjobs. Putzen und Treppenreinigen, vor Allem während der Ehe, da man nie genügend Geld hatte, und ich nie auf Pump gelebt habe.

 

1993 zum ersten Mal „Am Ende der Welt“(fim do mundo in Portugiesisch) in Sagres gewesen und war hin-und-weg. Danach (auch nach der Scheidung) habe ich meistens in Sagres oder Lagos im Winter 3 Wochen Urlaub gemacht, vergleichsweise günstig, hauptsächlich Angeln.

Sehr ruhig, entspannt, dazu mildes Klima im Dezember/Januar, richtig erholsam.

 

Schon früh reifte in mir der Gedanke, einmal „wenn man mal nicht mehr arbeiten muss“ (Eigentlich arbeite ich gerne, bin kein Faulpelz) irgendwo in Portugal seinen Ruhestand zu verbringen.

Die Immobilienpreise damals waren im Vergleich zu Deutschland recht günstig. Ich wollte auch kein Apartment in der Stadt, sonders etwas ruhiges, ländliches, wo ich einige Haustiere halten und etwas Gemüse für den Eigenbedarf anbauen kann.

 

Auf dem Festland findet man in Moncique/Alentejo verlassene Bauernhöfe, aber das Wasser ist das größte Problem. Im Dezember 2018 bereitete ich mich auf meinen jährlichen Portugalurlaub vor und kam im Gespräch mit einem Arbeitskollegen auf die Azoren zu sprechen.

Warum denn nicht?

Ich war noch nie da.

 

Ich war „stationiert“ auf Sao Miguel (Hauptinsel) und habe von dort aus in den folgenden 3 Wochen, sowohl diese ganz ausführlich, als auch die anderen Inseln (außer Corvo) nacheinander besucht.

Ich habe mir etliche Objekte, die für den Kauf für mich in Frage kamen, angesehen, aber nicht das Richtige gefunden.

Pico gefiel mir am besten, vom Klima her und war nicht zu voll. (nur ca. 15tausend Anwohner).

 

Zurück in Deutschland, fand ich im Internet ein deutsches Paar auf Faial, die Mieter für mindestens 6 Monate suchte.

In Deutschland war ich in den letzten 6 Jahren von einer rabiaten Nachbarin, mitsamt ihrer Familie und Freunden, regelrecht terrorisiert worden. Mehrere Gespräche und Schreiben an die Hausverwaltung, Anzeigen bei der Polizei, Einschalten einer Rechtsanwältin - Nichts half.

Ich sollte ausziehen, sie brauchte die Wohnung für ihren Sohn. Eine neue bezahlbare Wohnung in München zu finden, fast ein Ding der Unmöglichkeit. Auch meine Gesundheit wurde mit dem Alter nicht besser, logischerweise.

 

Die „Schröder – Reform“ (Agenda 2010) trifft mich voll, einen (bescheidenen) Rentenanspruch hätte ich ab dem Jahr 2029. Also entschied ich mich, den täglichen Anfeindungen meiner Nachbarn (und deren Freunden) ein Ende zu setzen und auszuwandern.

(...)

Also ich verkaufte meine kleine Eigentumswohnung (war vermietet) in Schwabing, packte meinen Haushalt in einen Container und zog auf die Azoren.

 

Weil meine neuen Vermieter keinen Platz für meinen Container hatten, sprach ich mit ihnen beim Besuch im März 2019 darüber, wo ich diesen (vorläufig) hinstellen könnte. Danach soll ich mir in Ruhe ein Haus, Grundstück oder Bauruine zum Erwerben suchen. Sie sagte auf Faial kenne sie niemanden, der den nötigen Platz hätte, aber auf Pico hätte „Ruth“ ein größeres Grundstück.

So kamen wir in Kontakt. Weil ein normaler Alltag in Deutschland nicht mehr möglich war, entschied ich mich auszuwandern. Die Nachbarn selbst mussten sich nicht mehr die Hände schmutzig machen, es gab jetzt genügend Idioten, die sich an der Hetzjagd beteiligen, egal wo man war. Deshalb auch etwas der naive Gedanke meinerseits, mit dem Umzug wird die Ruhe wieder einkehren.

Mit Ruth wurde aus Bekanntschaft zuerst Freundschaft, dann Liebe.

Sie ist mit Abstand das Beste, was mir im Leben passiert ist.

 

2. Wie sah dein typischer Alltag auf Pico aus?

 

2. „Unser“ Haus (Ruths Haus) befindet sich in einem Naturschutzgebiet ohne direkte Nachbarn, die da wohnen. Für einige Tage im Jahr wird eine Adega (ein kleines Haus im Weingebiet) im angrenzenden Grundstück besucht, bzw. bewohnt, ansonsten sind wir alleine.

Das Grundstück ist groß (ca. 20.000m²), aber der steinige, vulkanische Boden karg.

Trotz viel Arbeit reicht es gerade so für einige Ziegen und Hasen als (Teil) der Nahrungsquelle.

Das Haus ist nur ca. 50m Luftlinie vom Meer entfernt.

Toller Ausblick mit vielen negativen Nebeneffekten bei schlechtem Wetter. Starker Wind, Wellen und salzige Luft machen das Leben dort zu einem ständigen Kampf mit den Elementen.

Nach dem Sturm ist vor dem Sturm.

 

„Ruhiges Meer“ bedeutet hier 1-2m Wellen. Das Haus ist auf der Südwestseite von Pico, davor tausende von Kilometer offener Ozean, keinerlei Schutz. Das Haus ist zusätzlich auf einem Hügel gebaut, volle Schlagseite. Tolle Aussicht, aber der Wind und das Salzwasser tuen ihres. Ruth sagte, dass ihr verstorbener Ehemann in den letzten Jahren krank war und somit keine nötige Reparatur- und Erhaltungsarbeiten durchführen konnte. So gab es reichlich zu tun, als ich ankam und anfing die Dinge herzurichten. Eigentlich wusste ich nicht, wo man zuerst die Hand anlegen soll… , eigentlich überall.

Es gab und gibt reichlich zu tun, angefangen mit dem Anfahrtsweg, dem nicht vorhandenen Gemüsegarten, Reparaturen am und im Haus (Dach, Fliesen, verlegte Leitungen draußen, versorgen der Tiere, etc.

 

Wir schafften uns erst eine Ziege, dann noch eine, dann einen Ziegenbock an, bauten Unterkünfte für sie, bauten ein größeres Hasengehege (8 Abteile), bauten mit viel Fleiß, Schweiß und Schmerz einen kleinen Gemüsegarten im steinigen Boden.

 

Jedes Gramm Erde holten wir nach den starken Regenfällen aus der „Montanha“ von dem Regen ausgespült und mühsam in Eimer zusammengekratzt und nach Hause gefahren. Von oben mussten wir auch öfter Futter für unsere Ziegen und Hasen holen, wenn wieder mal unten nach mehrtägigem Sturm Salzwasser unsere Pflanzen platt machte. An Arbeit mangelte es nie, jeder Hausbesitzer mit Grundstück und Tieren wird wissen, wovon ich rede, auch ohne salzige Luft.

Dazu mehrere Fahrzeuge, die im Schuss gehalten werden sollten, weil der nächste Supermarkt 20km entfernt ist.

Habe ich sehr gerne gemacht, etwas mit eigenen Händen zu schaffen, zu reparieren, ein Stück Land zu kultivieren, trotz aller Widrigkeiten.

Am Ende des Tages oft todmüde, aber mit vollem Herz.

 

Am Abend war es oft schon dunkel, als sie mich rief, „endlich aufzuhören“, weil das Essen längst auf dem Tisch stand und morgen wieder ein Tag ist.

Schon; nur all das, was ich heute nicht schaffe, wartet ja morgen auf mich.

Wir hatten einen Antrag für eine Baugenehmigung einer größeren Garage für die Autos und das Boot gemacht, wollte nochmals ordentlich investieren.

Nicht mit dem Amtsschimmel! Unzählige Anfragen, Telefonate, Mails, der persönliche Besuch im Bauamt – nichts.

 

Nach dem ich verhaftet wurde, ca. 1 Jahr nach dem ersten Antrag, den wir stellten (und ein großes Schild mit der Baunummer, Name, Objekt, etc. bekamen) hat man meiner Lebensgefährtin mitgeteilt, dass ein Bau grundsätzlich „möglich wäre, vorbehaltlich der Meinung der Umweltschutzbehörde.“ Mit denen redeten wir zuerst und machten Alles wie gewünscht danach mit unserem Architekten. Raus geschmissenes Geld.

Abgesehen von nicht vorhandener Garage, fehlte es mir dort an Nichts.

 

Ich konnte zusammen mit meiner tollen Lebensgefährtin (manchmal ohne sie, als sie für 2 Tage pro Woche nach Faial fuhr, um dort bei ihren Kunden die therapeutische Massage zu machen) und unseren tollen Tieren (Ziegen, Hasen, Hühner, Katzen und mittlerweile 3 Hunde) immer was am/ums Haus und Grundstück machen, später mit ihr unsere eigenen Produkte (Eier, Gemüse, Hasen- und Ziegenfleisch, Ziegenmilch) verzehren, am Abend erfüllt und glücklich neben ihr liegen, mit Ihr lachen, mit Ihr weinen.

 

Es war großartig. Die beste Zeit meines Lebens. Mit ihr gemeinsam unser selbstgemachtes Brot beim Frühstück, Eier von unseren Hühnern, selbstgemachte Marmelade und Brennesseltee zu genießen, zu unseren Füßen unsere Hunde und Katzen und durch die Glasfront auf der Terrasse einen 180 Grad Blick auf den offenen Atlantik. Vollkommen.

Eben zu schön, um von Dauer zu sein.

 

Nein, wir sind keine Umweltfanatiker, nicht einmal Vegetarier. Man konnte einfach so leben, wie man es immer schon gern gemacht hätte.

Ich habe die Frage nicht direkt beantwortet:

Morgens stand ich gewöhnlich als Erster auf, versorgte die Tiere, machte das Brot und den Tee. Dann stand normalerweise Ruth auf, half mir mit dem Rest der Vorbereitungen, und wir konnten frühstücken. Dann ging ich zur Arbeit über, normalerweise draußen, wenn das Wetter es zuließ oder eben drinnen, falls es regnete. Dann konnte ich drinnen Werkzeuge herrichten, unseren Kamin reparieren, etwas Sport machen (Wir haben aus dem früheren Gästezimmer ein Werkzeuglager und Sportzimmer gemacht). Da wir in vielen Bereichen gemeinsame Interessen haben, war uns nie langweilig.

Tagsüber und abends müssen die Tiere wieder versorgt werden, dann wird geduscht (wenn draußen alles erledigt ist), dann gegessen.

Ganz simpel, aber wir waren glücklich.

 

3. In diversen Zeitungsartikeln wird behauptet, Du seist aggressiv und hättest vorherige Interessenten eures Nachbargrundstückes bedroht. Kannst Du dazu bitte Stellung nehmen?

 

3. Ich bin nicht aggressiv, war ich auch nie. Ich habe immer Ärger und Probleme gemieden. Als mein Bruder mich um mein Erbe betrog und auf mich losging, habe ich das Elternhaus verlassen, wohnte zuerst bei meiner Mutter, später wohnte ich zur Miete nur 100m entfernt von unserem Haus und meinem „lieben“ Bruder. Als ich in die Schweiz ging und währenddessen der irrsinnige, sinnlose Bürgerkrieg in Ex-Jugoslawien anfing, wollte ich damit in keinster Weise etwas zu tun zu haben, auch als ich dann in Deutschland war, weil ich mich damit nicht identifizieren konnte und weil es gegen meine tiefste Überzeugung war.

 

Ich war damals schon mit meiner Portugiesin liiert und im (klein verbliebenen) Kreis der früheren Landsleute (Ex-Jugoslawien), war ich sowieso nicht willkommen, weil ich nicht genügend hasserfüllt war.

Gegen wen?

Warum?

Meine bisherigen Nachbarn, mit denen ich aufgewachsen bin und mich immer prächtig verstanden habe?

 

Als ich zu Ruth kam waren die Mauer rund um das Grundstück an einigen Stellen durchbrochen, es gab immer wieder Besuche von Dieben.

Nach dem Tod ihres Mannes lebte sie alleine mit einem großen Labrador Mischling und 2 Katzen, draußen einige Hühner.

Der Hund war nachts mit ihr im Haus eingesperrt, also ein leichtes Spiel für wiederkehrende Besucher. (Das Haus ist abseits der Siedlung)

Am Anfang verschwanden unsere Werkzeuge, die ich am Abend draußen ließ. Ruth wollte einen weiteren Hund haben, den wir aus dem Tierheim in Faial holten. Dazu besorgten wir Überwachungskameras am Haus, später am Eingangstor und an der Mauer, wo die „Besucher“ sehr einfach und oft rüber kletterten.

Zusätzlich brachte ich aus Deutschland einen guten Fotoapparat mit Zoomobjektiv mit, und dieser wurde auch hier verwendet.

„Aggressivität“ ist eine Mär von dem leitenden Ermittlungsbeamten weil er nichts Verwertbares in den Händen hatte, also muss irgendwie eine Erklärung her; eben auch völlig frei erfunden.

Wo ich laut dem Inspektor geboren bin, dass ich mir im jugoslawischen Bürgerkrieg wohl meine angebliche Gewalttätigkeit geholt habe, dass ich streitsüchtig war, etc. – kein wahres Wort dabei.

 

Später im Prozess wird dies und jenes eindeutig widerlegt.

Mein (und Ruths) Kriminalregister war bis dahin (auch hier (Anmerkung Steffi: in Portugal)) in 4 Ländern blitzblank. 

Durch meine jahrelange Arbeit mit den Menschen aller Art, habe ich längst gelernt (bin auch so erzogen worden) Konflikte auf friedliche, rationelle Weise zu lösen.

Sowohl als Hotelmitarbeiter, später Platzwart oder Fahrer; hatte ich mehr als einmal gute Gründe aggressiv zu werden, zumindest dann, als ich körperlich angegriffen wurde.

 

Nein, meine Lieblingswaffe war immer mein Verstand, nicht meine Fäuste.

Das passte hier so einigen nicht. Auch in den 22 Monaten in 3 verschiedenen Gefängnissen bisher, tat ich dem Inspektor keinen Gefallen für seine Thesen, behielt mich immer unter Kontrolle.

 

Ich wurde hier drin beschimpft, besprüht, angerempelt, etc. - und hatte viele Male den Grund auszuflippen und tat es nie.

Was habe ich mit den Interessenten des Nachbargrundstücks zu tun?

Von denen habe ich erst von der Untersuchungsrichterin, bzw. später aus der Akte erfahren. Nachdem ich in U-Haft landete. Und der Inspektor zusammen mit der Staatsanwaltschaft legte immer weiter nach.

Wir entlarven eine Lüge, bzw. Behauptung; kein Problem – sie änderten ihre Versionen.

Die Version von MP (Anmerkung Steffi: Staatsanwaltschaft) wurde 3 mal während des Prozesses „angepasst“, zuletzt am Tag der erwarteten Urteilsverkündung.

Mein Anwalt war, natürlich, entsetzt, verlangte Zeit um auf die geänderte Anklageschrift zu reagieren (152 Seiten) und bekam - 24h.

Eine Farce. Am Schluss hört sich die Anklage ungefähr so an: „zu einem nicht festgelegten Zeitpunkt, auf ungeklärte Weise, nicht geklärt… “ etc. Die angebliche Bedrohung ist nie passiert. Der Inspektor redet zuerst von ständigem Tragen einer Waffe (Anmerkung: einer geladenen Waffe!)

Wie kommt er dazu?

Es gab Niemanden, der mich „ständig“ eine Waffe tragen sah.

Später soll ich jeden angesprochen und bedroht haben?

Am Ende soll ich mit einer „ständig geladenen Waffe“ vor harmlosen Passanten rumgefuchtelt und diese bedroht und verjagt haben?

Dummerweise, keiner der angeblich Bedrohten und Verjagten ging zur Polizei. Weil es nie passierte.

Ständig eine Steigerung.

Als Motiv bei der Anklage für die angebliche Tat ist, das „Fehlen des Motivs“ als Motiv angegeben und deshalb „besonders niederträchtig“…

Das ganze Lügengebäude basiert auf Behauptungen und Arbeit des führenden Inspektors S. S.

Warum?

Gute Frage.

 

4. Ebenfalls wird berichtet, dass du keinen Kontakt zu Einheimischen haben wolltest. Stimmt das und falls ja, was waren deine Beweggründe?

 

4. Unser Haus ist abseits, wir haben keine direkten Nachbarn. Wir waren Mitglieder im Schützenverein in Sao Roque, hatten Kontakt mit unserer Werkstatt, Holzhändler, Versicherungsmaklern, einigen Händlern und Ruth natürlich mit ihren Massagekunden.

Zu Hause gab es reichlich zu tun, außerdem ein Mensch, der seine Tiere liebt, lässt diese ungern alleine.

Soll ich mit `ner Bierflasche und Kippe unten im Hafen auf der Mauer sitzen und andere beneiden, die es besser haben als ich?

Nicht meine Welt.

In die Hände spucken und anpacken.

 

3.1 Wir wohnen im Naturschutzgebiet. Den Lapassuchern (Napfschnecken Sammler, eine Spezialität hier auf der Insel, teuer und sehr begehrt) ist es erlaubt zu bestimmten Zeiten des Jahres am Wochenende 1kg Muscheln pro Person und Tag rauszuholen. (Anmerkung: nur von der Küste aus und nicht mit dem Boot) Ich machte Fotos von erstklassig ausgerüsteten mit Boot, die 8 Säcke (geschätzte 200kg) rausholten. Nur ein Beispiel.

Viele Male fotografierte ich die Illegalen, die offensichtlich meistens im Auftrag Anderer, teilweise ihr Leben riskierten und die Natur ausplünderten.

Die Gesetze haben nicht wir gemacht.

Ich habe nie ein einziges Wort mit irgendwelchen illegalen Treibern gewechselt, auch nie mit einem „Passanten“ (der Küstenweg zu Fuß ist beim Hurrikan „Lorenco“ Okt 2019 eingestürzt, man kommt hinten nirgendwo raus, muss umkehren) angesprochen, geschweige denn bedroht.

Viele schimpften und gestikulierten wild als sie bemerkten, dass wir filmen. Ich habe mich nie in eine Diskussion eingelassen.

Lapassucher, Steineklauer beim Nachbargrundstück, Drogendealer am Wendeplatz vor unserem Tor, illegales Schneideholz entsorgen/verbrennen bei einem kleinen Wäldchen unweit unserer Einfahrt, etc.

Wir haben aber die Polizei oder GNR (Anmerkung: Guarda national republicana, die für solche Verstöße zuständig ist) oder Feuerwehr kontaktiert, denen Videos und Fotos zur Verfügung gestellt.

 

Nachdem uns die GNR mitteilte, dass ein Bauschutt entladender Unternehmer (von mir fotografiert) (gehört hier leider zu keiner Seltenheit) „gerichtlich dagegen vorgehen will, weil man ihn anzeigte, bzw. bei der Behörde meldete, hatte ich genug.

 

In keinen von diesen Fällen wurde etwas gegen den Verursacher unternommen. Man kennt sich halt. „Ah, das ist Joao.“ Oder Cousin von dem, oder der Schwager, oder Freund……

Den Drogendealer vor unserer Einfahrt kennt man, ein kleiner Fisch, und beim Feuer, das auf ein angrenzendes Wäldchen (links und rechts ein Weinberg) überzugreifen drohte: „Oh, das ist der Präsident der Junta!“ (Anmerkung: der Bürgermeister der Gemeinde) - Und weg waren Sie.

Wir merkten, dass wir bei der Mentalität nichts verändern können und unsere aufgestellten Kameras und mittlerweile 3 Hunde, ein Dorn im Auge der Leute, das im trüben Fischen, ist.

Wir hatten mehrfach Drohnen über und auf unserem Grundstück, einmal vor dem Badezimmerfenster, in Augenhöhe, während Ruth duschte. Natürlich riefen wir wieder die Exekutive. Sie kamen später, hörten sich die Geschichte an und gingen.

Es gab nie ein Feedback.

Die Drohnen waren noch mehrmals „zu Besuch.“ Also beschlossen wir zukünftig keine Offiziellen mehr anzurufen, sondern nur die Sachen für uns zu dokumentieren.

 

5. Was hast du am 10. September 2022 gemacht? Wie sah dein Tagesablauf aus? Hast Du etwas Ungewöhnliches bemerkt?

 

5. Der 10.09.2022 war ein Tag wie jeder andere. Ruth war seit dem vorherigen Tag (Fr, 09.09.2022) auf Faial, um ihre Kundschaft zu behandeln, wie immer Fr und Sa. Dabei schlief sie eine Nacht bei einer Freundin (Renate) in ihrem Gästehäuschen, machte ihre Massagen und kam mit der letzten Fähre (17:15h aus Faial) nach Pico. Danach macht sie immer Besorgungen (Wir haben eben 20km bis zum Supermarkt), holt unterwegs etwas Gras oder junge Zweige für die Tiere. Kommt gewöhnlich gegen 20h abends an, genau wie an dem Tag. Dabei bringt sie Pakete (Versand auf unsere Hausadresse ist laut Ctt – (portugiesische Post), nicht möglich. So müssen wir seit Jahren alle Sendungen nach Faial schicken zu ihrer alten Adresse, und es uns dann, meistens einmal pro Woche, nach Pico rüber schleppen.

Das ist Ctt im 21. Jahrhundert! Die Briefe welche ich ihr jetzt schreibe, gehen immerhin an ein Postfach (keine Benachrichtigungen) bei der Post in Madalena ein. So braucht sie „nur“ 20km hin und 20km zurück zu fahren, um zu sehen, dass heute keine neue Post da ist. Bei den Paketen geht auch Das nicht! (Anmerkung: nun geht es mit Paketen, die eine Sendungsnummer haben doch, aber es gibt keine Benachrichtigungen)

 

Ich selbst bin am fraglichen Tag wie immer früh aufgestanden. Ich trug keine Uhr und auch kein Handy mit mir, mache ich nie. Ruth geht immer Freitags um 7:30h weg und kommt am Samstag gegen 20:00h zurück, am Freitag Abend wird vor dem Schlafengehen telefoniert, tagsüber (sie arbeitet) nur im Notfall, wenn etwas vergessen wurde. Ansonsten richte ich mich nach den Tieren, die Uhrzeit ist unwichtig.

Tiere versorgt, gefrühstückt, danach 2 oder 3(weiß nicht mehr genau) Hasen geschlachtet (halten wir als zusätzliche Proteinquelle)

Das funktionierte wie immer. Einige Innereien für die Hunde, Gedärme für die Hühner, Fleisch in den Kühl- oder Gefrierschrank. Die Häute und Pfoten, die über bleiben, sind ein Problem. Nach kürzester Zeit voll von Fliegen/später Maden und fängt an zu stinken. Unsere (damals) 2 Katzen und 3 Hunde laufen frei herum. Habe früher schon, als wir einige Tage in unserem Mülleimer ließen, daran geschnüffelt oder sich gar darin gewälzt. Eine Seuchenquelle! Das Problem: Es gibt in der Nähe unseres Hauses keinen Müllcontainer. So nehmen wir unseren Müll stets mit, wenn wir nach Madalena fahren (wie Ruth gestern früh) oder in den Berg und entsorgen es in einer der Tonnen unterwegs. Heute kommt die Ruth erst am Abend zurück und wird natürlich nicht nur wegen Tierüberresten extra wieder 3-4 km zurückfahren. Da sie nach 2 Tagen eben, endlich zu Hause ist.

Was tun?

Wenn es bis zum nächsten Besuch in Madalena (vielleicht erst am nächsten Freitag) liegen bleibt, stinkt es fürchterlich, und wir haben ein Gesundheitsproblem. Wir haben schon früher, z.B. tote Ratten, die die Hunde auch im Maul bringen, oder die Hühner oder Hasen, die manchmal sterben, im Feuer entsorgt. Erstmal wird die Infektionsgefahr durch die Hitze verkleinert, und die Hunde haben kein Interesse an dem Verbrannten, vor allem wenn es etwas nach Plastik riecht. Man konserviert das Fleisch seit Urzeiten durch Räuchern.

Also muss ein toter Hase nicht vollständig verbrennen (geht ja gar nicht), die Überreste sind wegen des Brandgeruchs des verbrannten Plastiks für die Hunde uninteressant und können problemlos mehrere Tage gelagert werden, bis man mal wieder an einer Mülltonne vorbeifährt.

Also legte ich etwas Holz, Hasenreste, angesammelten Müll, mehrere kaputte Plastikbehälter, die auch entsorgt werden mussten, aber eben voluminös waren, und auch die „Hundeknochen“ (Eigentlich Rinderknochen) auf die Feuerstelle hin.

 

Nachtrag 30.07.2024: An der Stelle haben wir das Unnötige, nicht zum ersten Mal, verbrannt. Neben den Tierresten (aus bereits beschriebenen Gründen) und sonstigem Abfall, auch die Überreste der Rodung vom Wildwuchs im angrenzenden Bereich, wo eine größere Garage fürs Boot und die Autos mitsamt einer kleinen, privaten Werkstatt für unsere Bedürfnisse geplant war. Das Projekt wurde trotz der anfänglichen Zusage vom Umwelt- und Bauamt und geleisteter Zahlungen an den Architekten, Gebühren, Genehmigungen, etc. vom „Amtsschimmel“ („vom Feinsten“) erfolgreich gehindert und gebremst, bis es zu spät war.

Natürlich, gibt es auch hier, ähnlich wie in Deutschland gesetzliche Fristen in welcher die zuständige Behörde gewisse Entscheidungen treffen müssen.

Auf dem Papier.

In der Realität sieht es ganz anders aus, wie bei so Vielem hier, was uns begegnet ist.

Dann trat die PJ (Anmerkung Steffi: Kriminalpolizei) in unser Leben ein und stellte es auf den Kopf. Nach meiner Verhaftung wurden die Ersparnisse für die teuren Anwälte aufgebraucht, somit wird die Garagen nie realisiert werden, jedenfalls nicht von uns.

Die erwähnte Feuerstelle (zigmal verwendet) wird später von der PJ als „Feuerstelle Nord“ bezeichnet und in den Akten fortan geführt.

Dort wurde Alles verbrannt, ausgenommen Verpackungen von den Paketen, die wir aus Deutschland bekamen. Wir kauften viel online, so gut wie immer aus Deutschland.

Manchmal hatten wir fünf Pakete pro Woche, auf einen Schlag, die Ruth immer samstags nach der Arbeit aus Faial mitschleppen musste, weil es die portugiesische Post (Ctt) bis heute nicht schafft, uns die Pakete an unsere Hausanschrift zu liefern.

Wenn man mehrere dieser großen, leeren Kartons inklusive Verpackungsmaterial, Zeitungspapier, etc. verbrennt, entsteht eine große, lodernde Flamme und teilweise noch brennende Teile davon fliegen rum und verteilen sich in der näheren Umgebung.

Wir haben hier ständige Winde, mehr oder weniger kräftig.

In der Nähe der „Feuerstelle Nord“ beim Container, steht unser kleines repariertes Boot und unsere Fahrzeuge, eine kleine von uns mühsam auf unfruchtbarem Boden, steinigem Boden erschaffene Graswiese mit saftigem Futter für unsere Hasen und Ziegen, außerdem grenzen zwei Waldstücke an den Bereich.

Deshalb wurden die Verpackungen (und nur diese) unten an der Mauer in ca. 100m Entfernung, verbrannt, woherum nur die Steine sind und kein Schaden angerichtet werden kann.

Diese Stelle wird später von der PJ als „Feuerstelle Süd“ bezeichnet.

(Mir ist klar, dass ich „abschweife“ und etwas weit aushole. Es scheint, ein gewisser Klärungsbedarf zu bestehen. Man könnte locker ein Buch darüber schreiben, wie viele Ungereimtheiten es gibt.

Für manche zu viel, aber der interessierte Leser soll in der Lage sein, von der Lage und den Geschehnissen vor Ort sich selbst ein Bild verschaffen zu können. Ich danke Ihnen für Ihre Geduld und Ihre Zeit) 

 

Unsere Hunde essen jeden Tag frische Knochenreste vom Metzger. Manchmal ist da etwas mehr, manchmal etwas weniger Fleisch dran, für die Hunde aber prima. Die überall im und ums Haus liegen, weil die Hunde das überall liegen lassen. Einige von ihnen, obwohl abgeknabbert, ziehen Fliegen an, landen auch im Feuer. Das Ganze hat wegen Tierresten und Plastikbehältern logischerweise eine schwarze Rauchfahne zur Folge, die mir später als einer der „Beweise“ vorgeworfen wird. Wir taten es vorher zigmal (Gut es waren nicht so viele Plastikbehälter dabei) und weil wir keinen direkten Nachbarn haben, störte es auch niemanden. Klar, nach deutschen Standards, hätte man das Plastik nicht verbrennen dürfen. Hier landet der ganze Müll gemeinsam, ohne Sortierung, auf einem Haufen, auf einer illegalen Mülldeponie und wird dort mit anderem Müll zugedeckt oder eben angezündet. Überall auf der Insel brennen Feuer und werden Weinreste, Gartenabfälle oder sonstiges verbrannt.

 

Ich kümmerte mich um die sonstigen Aufgaben, wie an jedem anderen Tag, nichts besonderes.

Abends kam Ruth nach Hause, brachte die Pakete aus Deutschland, Einkäufe und Tierfutter, das sie unterwegs mitnahm. Ich half ihr beim Ausladen und Tragen ins Haus, wir versorgten gemeinsam die Tiere (frisches, soeben von ihr aus Faial gebrachtes Fleisch für die Hunde), packten einiges aus den Paketen aus, die soeben aus Deutschland eintrafen. Darunter paarweise gebundene Gartenhandschuhe und (denke) zwei „Blaumänner“, in denen ich immer zu Hause arbeite, die wir (weil neu und streng riechend) über Nacht ins Wasser legten. So wie wir es immer tun. Danach aßen wir zu Abend und legten uns nach kurzer Unterhaltung über die vergangenen 2 Tage hin. Ruth ist logischerweise ziemlich müde nach 2 Tagen Massage in Faial.

 

6. Als du wegen des Verdachtes eines Doppelmordes verhaftet wurdest, hattest Du da Hoffnung, dass sich alles schnell als ein Irrtum herausstellt?

 

6. Ich habe (mehr oder weniger, nicht jedes Detail, schlechter Übersetzer nutzte das Handy als Übersetzungshilfe) verstanden, was mir vorgeworfen wird, erst am 20.09.2022 im Gericht in Sao Roque, als die Richterin es mir vorlas (bzw. der Übersetzer einigermaßen übersetzte) (Anmerkung: der Übersetzer hat mit einer App auf seinem Handy die Übersetzungen im Gerichtssaal gemacht. Bei den speziellen Begriffen, bzw. dem Juristen – Portugiesisch kommt keine gute Übersetzung heraus.) und erklärte, dass ich in U – Haft nach Faial komme. Die Handschellen klickten am Samstag, den 17.09.2022 gegen 10:15h, mittlerweile volle 3 Tage und Nächte. Am Vortag, Montag, den 19.09.2022 durfte ich zum ersten Mal meine Pflichtverteidigerin im Gericht um ca. 15:45h sehen.

Sie stellte sich kurz vor, es gab keine weitere Unterredung, ich konnte kein Portugiesisch, sie kein Englisch (Deutsch erst recht nicht). Danach gingen wir in den Saal, wo die Richterin meine Personalien wollte, etc.

Kurz darauf gab es (wie so oft dort, haben wir in der späteren Verhandlung erlebt) „Computerprobleme“ und die Verhandlung wurde auf den nächsten Tag (Dienstag, den 20.09.2022) um 09:00h verschoben. Man fragte mich am 19.09.2022, ob ich mich äußern will.

Worüber?

Keiner sagte mir, wozu ich da bin.

Also sagte ich außer den Personalien, keine Angaben zu machen.

Ich wusste nicht, was sie von mir wollten. Die Wörter: „Sie sind verhaftet!“ fielen zu keinem Zeitpunkt.

 

Am 17.09.2022 als man mich/uns vorlud (und sofort trennte) drückte man mir eines ins Deutsche übersetzte Papier in die Hand, auf dem Stand, dass ich als Verdächtiger/Beschuldigter gelte, aber nicht weswegen. Im Papier stand auch, dass ich jederzeit das Recht habe, einen Anwalt oder meine Botschaft anzurufen. Mehrmals ausdrücklich auf das Geschriebene aus dem Gesetz zitierte hingewiesen, und um einen Anruf gebeten, vergebens. 

Wird sich in den kommenden 3 Tagen viele Male wiederholen, mit dem gleichen Ergebnis.

 

Später im Gefängnis von Faial, nach einigen Tagen Isolationshaft, nach dem ersten Schock, fing ich darüber nachzudenken, dass eigentlich jeder klardenkende Mensch; ein Kriminalinspektor und die Staatsanwaltschaft erst recht; spätestens „jemand von oben“ einsehen müsste, dass hier ein gewaltiger Irrtum vorliegt und dass sich das Alles bald klären wird.

Es geschah das Gegenteil, sie legten immer weiter nach, es wurde immer schlimmer.

 

7. Wie kam es, dass Du ein Geständnis abgelegt hast? Was hat dich dazu bewogen?

 

7. Am 17.09.2022 holte uns die Polizei vom Frühstückstisch weg. Die letzte Mahlzeit war am Freitag den 16.09.2022 am Abend. Ich habe (neben anderen Problemen) bisweilen starke Gastritis (ärztlich attestiert) und nehme deshalb „Pantoprazol“, neben Aspirin (vorbeugend gegen Koagulation) Krampfadern 2mal operiert, Saw Palmetto gegen Prostatabeschwerden und Teufelskralle gegen Gelenkprobleme. Dazu (zu Hause) Lecithin, Colagen, Vitamin E, Multivitamin morgens Calcium, Abends Magnesium, verschiedene Tees.

 

Ruth brachte am Folgetag (18.09.2022) eine Tüte mit einigen Medikamenten, die ich seit Jahren nehme und brauche und einige Kleidungsstücke. Es wurde mir Alles verwehrt.

Die Tüte stand 2m entfernt von meiner Gittertür (in der Polizeiwache in Madalena) auf einem Tisch. Ich erklärte mehrmals wie wichtig die Medikamente für mich sind, z.B. Aspirin. Ich hatte starkes Sodbrennen und nach einigen Stunden Krämpfe im Bauch. Egal, Senhor S. sagte: „Nein!“. Sonntag gegen Mittag (habe keine Uhr bei mir) brachte man mir so etwas wie einen Hamburger mit Pommes. Ich dachte, es probieren zu können. Nach dem ersten Biss musste ich mich übergeben, die Magenkrämpfe waren zu stark.

Es war Nichts mehr im Magen, nur grünlicher Schleim. Ohne Pantoprazol und wegen Magenschmerzen konnte ich Nichts essen, also tat ich es fortan auch nicht. Später wird derselbe Polizist (Anmerkung: der Kriminalbeamte S.) vor Gericht aussagen: „noch nie einen Gefangenen so gut wie mich behandelt zu haben“, dass ich auch kein Wasser trinken wollte und „alle meine Medikamente“ bekommen zu haben…

 

Schon hier ist der Schwachsinn deutlich: Falls ich meine Medikamente bekam (was nicht stimmte), wie habe ich diese denn ohne Wasser eingenommen? (Stimmt auch nicht)

Vor Gericht erzählte er, ich behauptete das Wasser sei vergiftet und trank keinen Tropfen.

Ein Mensch kommt ohne Essen zur Not mehrere Wochen aus, ohne Wasser aber nur 3 – 4 Tage.

Ist dem selbst-überzeugten Beamten wohl unbekannt. Hauptsache man kann irgendwas behaupten.

In den späteren „Zeugenaussagen“ (von ihm verfasst) Berichten oder Aussagen vor Gericht wimmelt es nur so von Lügen, haltlosen Behauptungen und „Fachkommentaren“.

 

Eine Probe gefällig?

„Asche ist Asche“ (egal von welchen Material stammend), „die Knochen sind bei der Berührung zu Staub zerfallen“ (welche Knochen? Es gab gar keine), „eine Patronenhülse kann in ALLE Richtungen ausgeworfen werden“ (Auswurffenster rechts)

Am 20.09.2022 im Gericht (jetzt lief der Computer) wurde von der Richterin Einiges vorgelesen. Ich verstand kein Wort.

 

Der Übersetzer (N., Schullehrer, kein Muttersprachler) erklärte mir, mit ständiger Inanspruchnahme des Handys als Hilfe beim Übersetzen und unter ständigem Dazwischenreden der beiden Beamten hinter mir (S. S. und G. D.), was man mir eigentlich genau vorwirft; erst jetzt erfahre ich das.

„Er bleibt verhaftet“ - Richterin. Vorher sagte Keiner, dass ich verhaftet bin und auch nicht wegen was. Beim Prozess legt der S. natürlich eine „korrektere“ Version vor.

Es war, als ob man mich mit einem großen Hammer auf den Kopf gehauen hätte. Ich sagte Nichts, war aber Fix und Fertig.

 

Danach sollten wir (Anwältin, Übersetzer und ich) im Nebenraum warten, bis sich (Richterin, PR (Anmerkung Steffi: Staatsanwältin) und die beiden von der PJ beraten haben.

Ich stand neben mir, unfähig zu begreifen, ob Alles was geschieht, real ist. Wäre ein Fenster geöffnet gewesen (Nachhinein: Es hätte wohl nicht viel genützt, weil es nur der 1. Stock war), wäre ich wohl gesprungen (nicht, um zu fliehen).

 

Ich hatte seit Freitag Abend (jetzt ist es Dienstag) nichts mehr im Magen, 3 Nächte ohne Schlaf, permanente Magenkrämpfe wegen starker Gastritis, ständiges Gebrülle, Beschimpfungen, Anfeindungen, Beleidigungen…

 

Dann sah ich aus dem Fenster wie meine Ruth dasselbe Gebäude (ich wusste nicht, dass sie da ist) mit einer Dame (wohl ihre Pflichtverteidigerin) verlässt und in Richtung ihres Polos, der auf dem Parkplatz vorm Gericht stand, ging. Sie wirkte völlig fertig, gebrochen, aufgelöst, das Gesicht tränen-verschmiert. Ich konnte und wollte nicht mehr.

Soll sie jetzt dasselbe durchmachen, was sie mit mir seit Tagen machen?

Ich wollte sie schützen und dem Ganzen ein Ende machen.

Sie wollen von mir etwas? Sie kriegen es! Sofort!

 

Ich dachte fieberhaft über das, was mir vor Kurzem vorgeworfen wurde nach und konstruierte daraus eine Geschichte, mehr oder weniger so, wie sie es vorher vorgetragen haben.

Die Geschichte mit dem „Schleppen von Leichen auf eine Decke oder Teppich“ (steht genauso „Feuerstelle Süd“ (Zeuge D.S.) in den Akten, die als Grundlage für meine Verhaftung und die Hausdurchsuchung dienten, später von MP (Anmerkung Ruth: Staatsanwaltschaft) und dem Gericht einfach übergangen worden sind) erschien mir blöd, weil bei der Busca (Anmerkung Ruth: in Portugiesisch Hausdurchsuchung) am 17.09.2022 weder Schleif- oder Blutspuren auf der Strecke gefunden wurden (was der Fall sein musste), also „nahm“ ich unsere Schubkarre (noch ev. Blutspuren von den Hasen) dafür.

 

Feuer?

Wir haben ja sowohl einen Diesel (Pick-up), als auch beide Benziner Pkw´s und einige Benzingetriebene Geräte (Motorsäge, Motorsense) zu Hause, also „habe ich“ dies benützt. Wie der Ausdruck Benzol überall reinkam, ist mir ein Rätsel (wohl der Übersetzer).

 

In der Urteilsbegründung wurde das angebliche Fehlen der Treibstoffe (als Reserve) sehr zu unserem Nachteil ausgelegt. Damit soll impliziert werden, dass diese als Brandbeschleuniger aufgebraucht wurden.

Es wurden mehrere Bodenproben genommen, und es wurden keine Spuren eines Brandbeschleunigers gefunden.

Bei der Busca (Durchsuchung) am 17.09.2022 (10:30h bis 24h; obwohl nur bis 21h richterlich genehmigt, 14 Beamten und Leichenspürhund), wurde jeder Zentimeter des Anwesens penibelst durchsucht, und dabei selbstverständlich, auch die kleine Kammer für den Treibstoff, Motoröl, Bremsflüssigkeit etc. gefunden und durchsucht.

Alle Behälter waren wie immer, gut gefüllt und praktisch intakt.

Dieses Ergebnis passte den Ermittlern aber gar nicht in das bereits vorhandene Konzept.

Also, logen dann vor Gericht, unter Eid, mehrere Beamte und sagten aus, dass „gar kein Sprit gefunden wurde“.

Diese Lüge wurde durch die Aufnahmen von CCTV (Anmerkung Steffi: „Closed-Circuit Television, allgemein als Videoüberwachung bekannt) eindeutig widerlegt, und die Aufnahmen dem Gericht seitens unserer Verteidigerin vorgelegt.

Sowohl dieser Beweis, wie so vieles in dem Prozess, was für unsere Entlastung sprach, wurde von der vorsitzenden Richterin („Ich befehle hier!“) einfach ignoriert.

 

--> Die Beiden (PJ) waren so stolz auf vollbrachte Arbeit, dass Sie sich beglückwünschen ließen (Handy), während ich das Zeug auf Portugiesisch vorgelesen bekam und unterschrieb.

 

Sie haben mich zermürbt, ich konnte nicht mehr und wollte dem Albtraum ein Ende machen.

Hätte man mich des Kennedy – Mordes beschuldigt oder Verursacher der Covid – 19 zu sein, hätte ich gestanden.

Es war mir (meinetwegen) egal. Die ganze Zeit dachte ich, mit diesem „Geständnis“ die Ruth heraushalten zu können, weil jetzt hatten sie ja ihren „Schuldigen“.

Leider war dem nicht so, was ich erst mehrere Wochen danach erfuhr. (Anmerkung: wir hatten vom 17.09.2022 ein striktes Kontaktverbot, das erst Ende März/Anfang April 2024 nach der Urteilsverkündung aufgehoben wurde!)

 

8. Schon unter 7. Beantwortet

 

9. Wann und warum hast Du dein Geständnis widerrufen?

 

9. Nach einigen Tagen hat Ruth einen Strafverteidiger aus Lissabon engagiert. Er ließ mir, bis zum Ende des Prozesses, nicht Kopien aller seiner Schreiben zukommen, somit weiß ich nicht, wann er was denn angerichtet hat. Mit mir persönlich hat Keiner geredet, bis wenige Tage vorm Prozessbeginn, als eine „Sozialarbeiterin“ (Anmerkung: Psychologin) von der MP (Anmerkung: MP = ministerio publico = Staatsanwaltschaft) mit mir redete, mich ins Detail über den Fall ausfragte (ohne Anwalt), wovon später in den Akten kein Wort steht. Aber die MP und die „Zeugen“ passten ihre Aussagen dem an. Spätere Zeugenaussagen vor Gericht unterschieden sich gewaltig von ihren schriftlichen Aussagen am Anfang, die zur Verhaftung und Anklageerhebung Grundlage waren. Den Rest erledigte der S. Es gibt so viele unlogische, unmögliche, unausführliche Schilderungen in der Anklage, Geständnis und auch jetzt im Urteil, dass ich die ganze Zeit hoffe, jemand wird es anpacken und auflösen. Das Problem, es dürfte bei der ganzen Vorgehensweise kein Ausrutscher, Zufall gewesen sein, was Alles geschah.

 

Warum lügen vor Gericht stehende Beamte und riskieren damit nicht nur ihren Job?

Warum blasen Alle unisono in ein Horn, obwohl es offensichtlich gelogen ist?

Geht es nur um einen weiteren Karriereschritt (der ranghöchste Beamte vor Ort wurde danach befördert), oder steckt dahinter mehr als vermutet?

 

10. Kannst Du beschreiben, wie Du dich während des Prozesses gefühlt hast? Hattest du Hoffnung, dass Du freigesprochen wirst oder hast Du mit deiner Verurteilung gerechnet?

 

10. Man wünschte sich nach 14 Monaten endlich den Prozess, um endlich gehört zu werden. Wir Beide (Ruth und ich) sagten als Erste aus, obwohl Beide angeklagt. „wird honoriert“ – die Richterin. Klar, sah man am Ende. Wenn sie konnte, hätte sie mich wohl noch ausgepeitscht – verbal tat sie es. Zwei Tage lang stand ich allen Interessierten Frage und Antwort. Später auf Terceira holt sie mich vor die Kameras, und der „Zeuge“, der angeblich von jemandem mit einer Waffe bedroht wurde (Warum ging er nicht zur Polizei?) (S. S. schrieb seine Aussage) „achtete nicht auf das Gesicht (Klar, hat mich noch nie im Leben gesehen), sondern auf Waffe“ Reicht der Richterin nicht aus.

 

„Na schauen Sie doch mal den Angeklagten genau an, könnte es sein?“

„Ich habe nicht auf das Gesicht geachtet.“

„Gucken Sie doch mal hin, hat es Ähnlichkeiten mit dem Mann dort?“

Nach 3 – 4 maligen Wiederholungen der Richterin, sagte er schließlich:

„Es sieht im sehr ähnlich aus.“

„Na also!“ – triumphierte die Vorsitzende.

 

Und nach den Fragen, wer mich „gezwungen“ hat, ein Geständnis abzugeben, und ich sagte, dass ich es selber tat (erklärte auch die Gründe – zu einem späteren Zeitpunkt. Hier ließ mich die Richterin nicht ausreden und nicht nur hier.)

Jubelte sie lautstark: „Ah – Ha!“

 

In den ersten Tagen des Prozesses berief ich mich auf den Artikel 6 der Menschenrechtskonvention, in dem steht, dass ich das Recht habe mich selbst zu verteidigen und auch selbst Fragen an die Belastungszeugen zu stellen. Die Richterin verbot mir den Mund (so blieb es dann auch bis zum Ende des Verfahrens), zog sich darauf mit den beiden Richterinnen und der Staatsanwältin nach hinten zur Beratung.

 

Nach wenigen Minuten kamen sie zurück, sie verpassten mir 3 Gerichtssätze (etwas über 300 Euro), weil ich es gewagt habe, das Maul aufzumachen.

Dann sagte sie: „Sie verweisen hier auf europäische Gesetze. Die brauchen wir hier nicht. Wir haben unsere eigenen!“

 

Am nächsten Tag stellte unsere Anwältin einen Antrag, der von der MP zurückgewiesen wurde, daraufhin bekamen Ruth und ich, jeweils 6 Gerichtssätze (zusammen über 1200 Euro) verpasst, und sie drohte bei jedem weiteren Antrag, der von der MP zurückgewiesen wird, uns weitere Strafen aufzuerlegen.

 

Auch die Übersetzerin durfte nicht mehr versuchen simultan zu übersetzen, sondern schweigen, und nur das, was die Richterin zu ihr sagte, uns zu übersetzen.

Das war aber nur ein Bruchteil, das vorher auf Portugiesisch Vorgebrachten.

Also, durften wir fortan nur stumm dasitzen, auf den Boden schauen und uns abschlachten lassen.

So kam es dann auch.

Ich hätte dies in einer europäischen Union des 21. Jahrhunderts nicht für möglich gehalten.

 

Am Folgetag bat ich meine beiden Anwälte (Anmerkung Ruth: Anwältin R. durfte ja Tom nun auch verteidigen) die Richterin als befangen zu erklären. Beide suchten Ausreden, trauten sich nicht. Wie später als Inspektor S. als Zeuge befragt wurde. Einige kritische Fragen der beiden Anwälte bekamen ihm wohl nicht, die Richterin unterbricht „für eine kurze Pause“ Sofort steht der Inspektor auf, geht zu meinem Anwalt C., redet ihm ins Ohr, dasselbe/das gleiche wiederholt sich wenige Minuten später als die Anwältin R. aus der „Raucherpause“ zurück ist, mit ihr. Dann wurde es fortgesetzt, aber, oh Wunder, meine beiden Anwälte haben keine kritischen Fragen mehr an den Inspektor. Er ist doch der Schlüssel zu der ganzen Geschichte. Das Licht ins Dunkle zu bringen, ohne ihn anzufassen, wird nicht gehen.

 

--> Meine beiden Anwälte kuschen, trauten sich nicht. Sie wissen sehr wohl, wie der Hase hier läuft, verkauften uns aber etwas anderes. Von der gesetzlich vorgeschriebenen Trennung der Gewalten zwischen Exekutive und Judikative, keine Spur, im Gegenteil. So wie die erste Pflichtverteidigerin mir hätte raten können, erst mal den Mund zu halten. Tat sie nicht. Sie sagte kein Wort, es war ihr egal. Hauptsache noch ein Tagessatz ist drin. So wie es von Anfang an lief und die Anschuldigungen immer schlimmer wurden und alle vorgelegte Anfrage, Beschwerden etc. unisono abgelehnt wurden und nur MP gestützt wurde. War ja klar, dass wir dort Nichts Gutes zu erwarten haben. Auch deshalb fing die Anwältin sich schon Wochen vorher auf die Berufung vorzubereiten. Weder sie, noch Ruth oder ich rechneten mit einem für uns günstigen Ausgang.

 

So war es am Ende auch.

Es wurden sogar Sachen gepfändet, die laut des Gerichts selbst, völlig legal sind. Eine Enteignung. (Anmerkung: sämtliche Sachen, bzw. Waffen werden in die Obhut des Staates gegeben und NICHTS an uns zurück. Auch die Luftgewehrkugeln (Diabolos), die Luftgewehre, für die es keine Lizenz braucht.)

 

11. Wie sieht dein Alltag jetzt im Gefängnis aus?

 

11. Ein Alltag ist ein „gleich wie gestern und gleich wie morgen Tag“ Man braucht eine Uhr wegen Mahlzeiten und Medikamenten. Als ich hier ankam, bat ich um eine Einzelzelle (steht mir gesetzlich zu). „Haben wir nichts frei.“

Stimmt natürlich nicht. Dann wenigstens ein Nichtraucher. Ich kam zu einem extremen Raucher, mit einem launischen, abweisenden, sehr schwierigen Charakter. Außerdem hat er meine Sachen durchwühlt, so dass ich nichts mehr in der Zelle liegen lassen kann. Gespräche mit allen Verantwortlichen gehabt: Direktor, Vize – Direktorin, Comissario, Technico (Anmerkung Ruth: Jedem Gefangenen steht ein Ansprechpartner zur Verfügung, der nennt sich Technico), das Problem erwähnt. „Ja, wir ändern das, wir kümmern uns darum. Bis heute, 11.07.2024, nichts Neues. Mein Gepäck ist seit dem 17.06.2024 immer noch auf Terceira (wo ich zuletzt untergebracht war) mit allen Dokumenten inklusive einem Brief von Ruth, den man mir bis Montag (Abreisetag) nicht aushändigen wollte, obwohl dieser schon am Donnerstag reinkam, es aber auch an Ruth nicht zurückgesendet wurde. 

Wie soll man die eigene Verteidigung ohne Akten vorbereiten?

Soll man eben gar nicht.

 

Hier drin lassen sie mich meine Teufelskralle – Kapseln (für die Gelenke) nicht empfangen, obwohl ich zigmal erklärt und nachgefragt, 2 Pedidos (Anmerkung Ruth: pedido=Bittschreiben) und Anwaltsschreiben vorliegen.

In beiden vorherigen Gefängnissen konnte ich es einnehmen, und es half. Die Situation mit meinem Knie (schon 1993 in Deutschland attestierte Arthrose 2. Grades, als Folge eines Skiunfalles) und die Schulter verschlimmert sich zusehend. 

 

Es gibt keinen Namen hier drin: An der Tür steht nur die Nummer der Gefangenen. Man wird nur mit der Nummer gerufen und angesprochen, obwohl das Gesetz etwas anderes vorschreibt.

 

12. Was ist dein größter Wunsch?

 

12. Meine Ruth endlich wieder dauerhaft umarmen zu können.

 

13. Möchtest Du vielleicht noch einige Worte an die Menschen richten, die jetzt versuchen, euch zu unterstützen? 

 

13. Ich machte seit 1993 regelmäßig Urlaub in Portugal, vor allem im Winter (Dezember/Januar) an der Algarve. Günstige Unterkünfte in der Nebensaison, unschlagbar günstige Mietwägen in Faro (in Deutschland buchen!), mildes Klima (bis 18 Grad), gute Angelmöglichkeiten, auch vom Ufer aus, (in Norwegen brauchte ich immer ein Boot, dann sind allerdings auch die Fische größer) – für mich richtig erholsam.

Auch als ich mich entschied auszuwandern, überwogen (damals) die Vorteile, vor allem mildes Klima – man wird ja nicht jünger – über das marode Gesundheitssystem und allgegenwärtige Korruption macht man sich erst richtig Gedanke, wenn es soweit ist. Mit alldem kommt man irgendwie zurecht. Aber wenn jemand im Auftrag des Staates, mit allen Vollmachten in Ihr Leben einbricht, es durchwühlt, geschädigt, zerstört; Was tun Sie dann?

 

Nichts.

Man ist machtlos.

Unser glückliches Leben ist für immer zerstört, so wie es einmal war.

 

Dank einseitiger Berichterstattung sind auch hiesige Medien zu 100% auf der Seite der MP, weil diese als einzige Informationsquelle verfügbar war. Wir sind abgestempelt für immer als Mörder, als Monster, ich noch als Psychopath. Wenn sie mich morgen freilassen (wird nicht passieren), wer kann uns unsere gestohlene gemeinsame Lebenszeit zurückgeben, unsere Würde?

Niemand und kein Geld der Welt.

 

Danke für diese Seite, jeder fairer wohlgemeinter Kommentar oder Hilfe ist willkommen.

 

Ich möchte mich nochmals ausdrücklich bei Herrn Marius Richter (Ehem.LKA) bedanken, der uns seit er ein forensisches Gutachten über die Akten angefertigt hat, unermüdlich zur Seite steht und immer ein offenes Ohr für unseren Fall hat. (Anmerkung Ruth: Es ist ein kriminalistisch – forensisches Gutachten, dass auch von Privatpersonen bei Richter-Roth.de in Auftrag gegeben werden kann. Somit sind sie unter den vielen Instituten, fast die Einzigen, die dies ermöglichen)

 

Jeder interessierte Leser, Hobby – Kriminologe kann sich sämtliche Akten online ansehen. An der Übersetzung einiger Zeugenaussagen wird noch gearbeitet. Ob man religiös ist oder nicht, an etwas glaubt oder nicht; Das was wir seit 22 Monaten durchmachen, wünsche ich niemandem. Nicht einmal denen, die es uns eingebrockt haben.

 

Wie sagte es immer Nina Ruge:“ Alles wird gut!“

Der Satz und der Glaube daran halten uns am Leben. Und unsere endlose (klingt angeberisch, nicht gut) Liebe für einander.

 

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